Im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts war es die aufstrebende Landwirtschaft die eine erhebliche Störung durch Urbarmachung von „Heideland“ in Ackerland am Denkmal Krinkberg verursachte. Nur ein Resthügel vom ehemaligen Bronzegrabhügel war oberflächlich noch sichtbar, umlaufender Wall und Graben waren eingeebnet. Seitdem lag der Resthügel lange geschützt in einer zum Teil aufgeforsteten Fichtenschonung zum anderen Teil in einer natürlich aufgewachsenen Laubbaumfläche mit buschigem Unterwuchs. Ein idealer Schutz für ein Bodendenkmal. Ende der 70ger Jahre im 20. Jahrhundert führten neue Begehrlichkeiten fast zur völligen Vernichtung der Reste der ehemaligen Ringanlage. Nun war es die aufstrebende Industrie um Brunsbüttel, die durch hohen Wasserbedarf in die Kulturlandschaft zerstörende Spuren zeichnete.
Im Sommer 1979 wurde der Baumbestand des Schutzwaldes abgeholzt und die in der Erde verwurzelten Stubben mittels Baggerraupe entfernt sowie am südöstlich verlaufenden Grundstücksbereich wallartig abgelagert. Die Entwicklungsgesellschaft Brünsbüttel hatte das Areal erworben und plante hier eine Pumpstation, um das Trinkwasser für den fernen Brunsbütteler Industriepark zu beschaffen.
Der Archäologe Gottfried Schäfer führte zeitgleich Ausgrabungen an der Eselsfeldburg in Heiligenstedten nahe Itzehoe durch. Auf einer seiner abendlichen Heimfahrten über die damalige Bundesstraße 204 von Itzehoe kommend erblickte er dort, in Sichtweite des Krinkberggeländes, die das Bodendenkmal zerstörenden Arbeiten Er erwirkte einen sofortigen vorläufigen Baustopp, der von der oberen Denkmalschutzbehörde des Landes Schleswig-Holstein, mit sitzt in Schleswig, später bestätigt wurde. Damit waren die Pläne der Entwicklungsgesellschaft, auf dem Krinkberggelände eine Pumpstation zu bauen, verworfen.
Jetzt war die Denkmalschutzbehörde gefordert, sie musste den entstandenen Schaden der durch den Eingriff, den die Entwicklungsgesellschaft am Bodendenkmal Krinkberg verursacht hatte, darstellen. Das zuständige Archäologische Landesamt Schleswig –Holstein, kurz ALSH genannt,wurde tätig. Der Archäologe Dr. Willi Kramer, Mitarbeiter vom ALSH, führte im Sommer 1980 Sondierungsgrabungen auf dem nun wüst liegenden Gelände durch. Er öffnete, zunächst, um den Eingriff in den unerforschten Bodenteil gering zu halten, nur die Flächen die sein Vorgänger Jankuhn 1937 schon einmal geöffnet hatte. Er konnte dessen Grabungsspuren im Innenkreis um den Resthügel nachweisen und das umlaufende Füllbodenband des zugeschütteten Spitzgrabens an drei Punkten aufdecken. Der Resthügel war unbeschädigt, aber in der Nordwestausdehnung war ein erheblicher Verlust an unerforschter Substanz zu beklagen.
Bei einer Anfahrt zur Pöschendorfer Grabungsstelle am Krinkberg fiel Kramer mit seinem Grabungsteam auf, dass gegenüber der Kirche von Schenefeld das Haus Holstenstraße 46 abgerissen wurde. Das abzureißende Haus hatte keinen Keller, der Nachfolgebau sollte einen tiefen Tresorkeller erhalten. Hier auf dem Grundstück, nahe an der alten Bonifatiuskirche, deren Geschichtsdaten zurück bis in die Karolingerzeit geführt werden, beobachteten sie frühgeschichtliche Siedlungsspuren. Im Einklang mit dem Bauträger verlegten sie ihre Grabungstätigkeiten kurzfristig von Pöschendorf nach Schenefeld und legten zwei mittelalterliche Grubenhäuser frei. Das älteste Fundstück war eine 1g schwere, unter Bernhard I. von Sachsen (973 – 1001) in Lüneburg geprägte Silbermünze. Archäologische Grabungen im Ortskern von Schenefeld vor den Augen der Öffentlichkeit führtenzu Presseberichten und zu lebhaftem Gedankenaustausch zwischen Mitarbeitern des ALSH und interessierten Bürgern über die Ortsgeschichte. Besonders heftig wurde die stark gestörte Situation der Krinkberganlage auf dem Breitenfelde in Pöschendorf, die durch ungesetzlichen Eingriff in das Bodendenkmal entstanden war, diskutiert.
Es waren Dr. Karsten Nühs und sein Vater Dr. Willi, beide Ärzte aus Schenefeld,die sich einig waren: „ Wir müssen etwas tun!“ Sie scharten engagierte Bürger und Bürgerinnen um sich und setzten sich mit den zuständigen Persönlichkeiten aus dem ALSH zusammen, die ihre Hilfe anboten. So bildete sich eine Interessen-gemeinschaft., archäologische Denkmalschützer und Bürgerwille setzten sich Ziele:
1983 gründete sich aus dieser Interessensgemeinschaft der gemeinnützige Verein „Stiftung Krinkberg e. V., dessen erster Vorsitzender Dr. Willi Nühs wurde. Dr. Willi Kramer vom ALSH leitete den „Wissenschaftlichen Beirat“.