Forschungs- und Erhaltungsgeschichte


Die Forschungs- und Erhaltungsgeschichte des archäologischen Denkmals Krinkberg wird  geprägt durch die Umformung der umgebenden  Landschaft. 

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Der Krinkberg im 19. Jahrhundert                                 

Resthügel
Resthügel

Der Krinkberg im 20. Jahrhundert

 

Grabung (in Bearbeitung)

Störung am Resthügel (in Bearbeitung)

Lehrgrabungen (in Bearbeitung)

Wiederherstellung (in Bearbeitung)

Daten und Fakten rund um den Krinkberg in der Neuzeit-

Zusammenstellung vom Vorstand der Stiftung Krinkberg

 

1837: In einem handschriftlichen Bericht von Pastor Schmidt aus Schenefeld werden die Abmessungen des Krinkbergs in Ruthen und Fuß genannt (s. Homepage der Stiftung Krinkberg e. V.)

um 1840: Bauern aus Breitenfelde, einem Ausbau von Pöschendorf, fahren in den Jahren 1840 – 1854 einen großen Teil der Erdmassen aus dem Krinkberg ab. Bei dieser Gelegenheit stoßen sie auf ein sehr gut erhaltenes Bronzeschwert mit verziertem massiven Griff. … Sie öffnen, um leichter an den Zentralhügel herankommen zu können, den Erdwall an zwei Stellen und füllen mit der anfallenden Erde die anstoßenden Gräben. ( Dr. H. Ramm, Schenefeld in Mittelholstein)

 

1856: In dem Buch „Topografie der Herzogtümer Holstein und Lauenburg“ von Schröder und Biernatzki steht u. a. folgender Eintrag: „… auf dem Weg von Schenefeld nach Itzehoe liegt der sogenannte Krinkberg, … eins der merkwürdigsten Altertümer unserer Vorzeit“.

 

1879: „Schließlich wirft dann der nachfolgende Besitzer … in Hadenfeld den ganzen Wall in die Vertiefung.“(Heinrich Holm)

 

1885:vBeim Pflügen legt Bauer D. Peperkorn einen Tontopf mit einer Anzahl von 91 Silbermünzen und Hacksilber frei, die gegen 800 vermutlich von einem bedrängten Händler am Krinkberg versteckt worden waren. (Heinrich Holm)

Der Fahnenmaler Heinrich Holm aus Schenefeld findet auf der Ostseite des verbliebenen hufeisenförmigen Hügelrestes des Krinkbergs bei einer Grabung Beigaben einer Bestattung aus der ersten Hälfte des 8. Jahrhunderts u.a. Teile von Äxten, Hiebschwertern, Lanzenspit-zen, und vor allen aber (den Hortschatz)… Silbermünzen des frühen 9. Jahrhunderts. ( H. Buhmann in „Schenefeld im 19. Und 20. Jahrhundert“)

 

1970: Eintrag) Krinkberg, ein Hügel mit Wall und Graben bei Pöschendorf, Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein, …, Fundort eines bedeutenden karolingischen Münzschatzes und mehrerer Gräber des 8. Jahrhunderts.(Brockhaus Enzyklopädie X, 1970)

 

1979: Der Archäologe Gottfried Schäfer (Mitarbeiter des  LASH)  stoppt Bauarbeiten auf dem Krinkbergareal. weil die Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel eine Wasserpumpstation plant

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1979: Mitteilung über besondere Schutzmaßnahmen an die damaligen Eigentümer des Krinkberggeländes vom Landesamt für Vor- und Frühgeschichte Schleswig-Holsteins am 22.08.1979 und dass die beiden vorgeschichtlichen Grabhügel mit  den  Archivnummern: - LA 9 -  und LA 10 - Pöschendorf, in das Buch der Bodendenkmale eingetragen worden seien.

 

1980: Grabung des Archäologen Dr. W. Kramer vom Landesamt für Vor- und Frühgeschichte in Schleswig-Holstein. Er sondiert und öffnet die Grabungsschnitte von 1937 noch einmal um das denkmalgeschützte Bodenarchiv nicht unnütz zu stören. Danach ist der Hügel asymmetrisch innerhalb des Kreisgrabens gelegen, mit dessen Aushub ein 3,5 m breiter Wall aufgeschüttet wurde. ( Dr. W. Kramer: Gutachten über die wissenschaftliche Bedeutung des Krinkbergs vom 01.02.1983)

 

26.01.1983: Gründung der Stiftung Krinkberg e.V. Schenefeld auf Initiative des Arztes Dr. Willi Nühs und Aufnahme ins Vereinsregister des Amtsgerichts Itzehoe. Die Mitglieder machen es sich zur Aufgabe, die weiteren Zerstörungen dieses historischen Denkmals zu verhindern, seine weitere wissenschaftliche Erforschung zu fördern und nach Möglichkeit eine Wiederherstellung in der ursprünglichen Form zu erreichen. (Dr. W. Nühs, Schenefeld)

 

01.02.1983: Ein Gutachten des archäologischen Landesamtes Schleswig-Holstein über den Krinkberg wird von dem Archäologen Dr. Willi Kramer veröffentlicht.

 

01.12.1983: Auf einer Mitgliederversammlung muss über die wegen Gemeinnützigkeit geänderte Satzung erneut abgestimmt werden.

 

1983 und 1984: Im Herbst Grabungskampagne mit 23 bzw. 24 Studenten des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der FU Berlin mit dem Ziel, eine abschließende Beurteilung der Fundstelle Krinkberg abzugeben, da eine Wiederherstellung der ursprünglichen Form geplant ist. Danach werden zukünftige Grabungen kaum noch möglich sein. Gefunden werden einige Denare Karls des Großen sowie zahlreiche Eisenteile von Waffen und Gerät, Glasperlenfragmente, eine bronzene Löwenkopfapplike und ein Eisenniet mit Spuren von Vergoldung, Keramik in Form von einheimischer Drehscheibenware sowie aus dem Rheinland importierte Stücke. (Berichterstatter Dr. J. Eiwanger, FU Berlin)

 

19. März 1984: Die Stiftung Krinkberg erwirbt von der Entwicklungsgesellschaft Brunsbüttel mit finanzieller Unterstützung des Kreises Steinburg das 21.647 qm große Grundstück mit dem Krinkberg und dem nördlich davon gelegenen Hünengrab.

1986: Im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wird die Wiederherstellung der Gesamten Anlage (des Krinkbergs) durchgeführt, so dass bereits im Sommer 1986 das wesentliche Ziel der Stiftung Krinkberg erreicht wird. Im Beisein zahlreicher Gäste, darunter der Kieler Kultusminister Dr. Peter Bendixen, erfolgt am: -  g g

g 29.08.1986: die Einweihung der restaurierten Anlage auf dem Krinkberggelände. (H. Buhmann in „Schenefeld im 19. Und 20. Jahrhundert“)

 

1987 – 2020: …. Jährliche Pflege und Ausholzung der Flächen und immer wieder Instandsetz-ungen der Anlage und Bepflanzen des Krinkberggeländes.

 

1987 – 2018: Vier Vegetationskartierungen auf dem gut 2 ha großen Gelände des Krinkbergs. Das Ziel ist die Wiederherstellung einer mit Heide bewachsenen Magerrasenfläche.

 

1989: - stirbt Dr. med. Willi Nühs, der Initiator, Gründer und der erste Vorsitzende der Stiftung Krinkberg.

 

2000 – 2020: durch Fundstellen belegte und von der Stiftung Krinkberg begleitete ärchäologische Grabungen und historische Maßnahmen in Schenefeld

 

2000: Ausstellung und Herausgabe eines Heftes „De Soot ünner de Sporkass“ in der Geschäftshalle der Landsparkasse Schenefeld durch die Stiftung Krinkberg e.V.

 

2001:  Ausstellung „Baben vun Karkturm“ der Stiftung Krinkberg e.V. (Anlass: Kirchturmsanierung an der Bonifatiuskiche in Schenefeld)

 

2007: Nach der Sondierung zur Neubebauung des Schenefelder Grundstücks Holstenstraße 23, führt das ALSH (Archäologin A.Tumuscheit) nördlich der Schenefelder Kirche auf dem Gelände der ehemaligen Schlachterei eine Grabung durch. Freigelegt wurden Reste von zwei Grubenhäusern, deren Existenz durch C 14 in das 8 Jh. datieren, somit ein Beleg, dass es vor dem Kirchenbau der Bonifatiuskirche vor 814 n. Chr. eine Siedlung Scanafeld gab.

 

2008: Vortrag und Ausstellung unter dem Thema „Scanafeld“ in der Sparkasse mit der Verkündigung der Ergebnisse der C-14-Untersuchungen der Holzkohle aus der Ausgrabung auf dem Gelände der Holstenstraße 23 (aus dem Vorjahr).

 

2009: Ausstellung „Bonifatiuskirche in Not“ der Stiftung Krinkberg e.V. (Anlass Sanierung der Balkenköpfe am Dachstuhl der Bonifatiuskirche)

 

2014: Der von der Stiftung Krinkberg in einem Schaukasten historische Kastenbrunnen - entdeckt 1997 bei Fundamentarbeiten auf dem Gelände der Sparkasse in Schenefeld und in Teilen wieder aufgebaut - wurde im Jahr 2000 in der Sparkasse sowie danach bis 2011 im Amt Schenefeld und ab dann in der Schenefelder Schule ausgestellt. Doch auch dort ist der Raum begrenzt. Deshalb wurde der Brunnen in der Schule in seine Einzelteile zerlegt und 2014als Geschenk der Stiftung Krinkberg e.V. dem Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf übergeben.

 

2014: Das neue mit finanzieller Unterstützung der Sparkasse Westholstein angeschaffte Plakat wird am Krinkberg aufgestellt. Das Layout ist vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein nach den derzeitigen Kenntnissen über das historische Denkmal erstellt.

 

2016: Werden Luftbildaufnahmen mittels Flugdrohne vom Gelände des Denkmals Krinkberg beauftragt und auf der Internetseite der Stiftung Krinkberg e.V. veröffentlicht.

 

2018:Im Februar 2018 stirbt der Mitbegründer, Impulsgeber, undlangjährige zweite Vorsitzende der Stiftung Krinkberg, Dr. Karsten Nühs.

 

2019: Dierk Peperkorn, einer der Erben des David Peperkorn, der 1885 zusammen mit Maler Holm den Münzschatz am Krinkberg ausgepflügt hatte, übergibt in Schleswig im Schloss Gottorf im Beisein des Vorstandes der Stiftung Krinkberg e.V. die restlichen noch im Familienbesitz befindlichen Münzen überwiegend aus der Römerzeit.

 

2020: Eine Bodensenkung im Chorraum (Querschiff) der Bonifatiuskirche in Schenefeld  erforderte am 04. März eine Notgrabung. Der Grabungsbefund lieferte durch das Auffinden unter dem Gipsfußboden aus dem 12. Jh. einen weiteren Fußboden, nachweisbar  aus karolingischer Zeit, ein weiteres Zeugnis der Zweizonigkeit des Bauwerks wie Richard Haupt es schon im 19. Jh. beschrieben hat. Nun ist es endgültig sicher, Krinkberganlage und die Bonifatiuskirche datieren mit ihrer Entstehungsgeschichte in das 9. Jh. noch zu Lebzeiten Karls des Großen,  damit vor 814 und somit haben die Beiden genannten eine gemeinsame Geschichte.

 

2020: Die während der Pandemiezeit geplante Jahreshauptversammlung der Stiftung Krinkberg e.V. muss abgesagt werden. Der Vorstand bleibt auch ohne Wahlen weiter im Amt.