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Grabhügel der älteren Bronzezeit

Vollgriffschwert
Vollgriffschwert

Um 1852-54 kam es zu großen Störungen am Krinkberghügel.  Der Bauer Johann Stark aus Breitenfelde fuhr zum  urbar machen des anliegenden Umlands große Teile der Erdmassen des Hügels  ab. Stehen blieb nur ein hufeisenförmiger  Resthügel. 

Nach mündlicher Überlieferung hatte er bei den Arbeiten  in der Hügelmitte  ein gut erhaltenes Schwert aus der Bronzezeit mit verziertem massivem Griff geborgen. Das Schwert soll er so lange in seinem Hause aufbewahrt haben, bis es in Stücke zerfiel und schließlich abhanden kam. Damals stand die landesweite  archäologische Sammlung  noch in ihren Anfängen. Heinrich Holm berichtet über seine Zeitgenossen, dass die  einfache Landbevölkerung  keine Kenntnisse vom Wert solcher Funde hätte.

Über die Form des Grabes in der  Hügelmitte ist nichts überliefert. Karl Kersten schreibt 1939 über das Grab: „Vielleicht war es von einer Steinpackung umschlossen, da sich auf dem Rand des Hügels eine Anzahl von Steinen beieinander liegend fand.“  Zum verschwundenen Schwert äußert er: „Das Schwert ist nicht mehr erhalten, beweist aber dennoch, dass der Hügel zur älteren Bronzezeit aufgeschüttet war“

Rekonstruiertes Profil
Rekonstruiertes Profil
bronzezeitlicher Scherben
bronzezeitlicher Scherben

Der rekonstruierte Profilschnitt  des Resthügels (Eiwanger 1984) mit seinen zwei ausgewiesenen   Bauphasen  zeigt, dass Hügel I im Hügelzentrum stand, über dem Hügel II fast zentrisch errichtet wurde. Mittels einer dünn verlaufenden Eisenoxidschicht konnte die Kontur von Hügel I  klar von Hügel II getrennt werden. Auch die Bodenbeschaffenheit beider Hügel zeigte sich von unterschiedlicher Qualität. Hügel II bestand  aus wenig strukturiertem rötlich- braunem homogenem Lehm, Hügel I aus graubrauner Erde stellenweise mit Eisenoxidspuren durchsetzt. In der mechanisch abgetragenen Erde des Profilschnitts wurden eine Reihe bronzezeitlicher Scherben gesichert, die jedoch in jedem Falle aus der Substanz des Hügels II stammen. Das  versichert Ausgräber  Eiwanger in seinen Ausführungen.

Zusammenfassend  ist festzustellen, dass der Zentralhügel der Krinkberganlage in der  Jungsteinzeit ca. 2300 v. Chr. als Einzelgrab der Schnurkeramiker angelegt wurde und tausend Jahre später etwa um 1300 v. Chr.  in der Bronzezeit - wiederum als Grablege -  mit einem größeren Hügel überwölbt wurde. Die Beschaffenheit   der  bronzezeitlichen  Grablege  ging,  durch den Abbau der Hügelmitte im 19. Jahrhundert, für genauere Befunderhebungen  verloren.