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Grabhügel der Einzelgrabkultur

Randstück eines Tongefäßes
Randstück eines Tongefäßes

Das Hügelgrab des inneren Krinkberghügels entsteht ohne Zweifel in der Steinzeit, berichtet schon 1890 H.  Handelmann in seiner Schrift, „Der Krinkberg bei Schenefeld“. Er erwähnt ein kleines Randstück eines Tongefäßes aus der Jungsteinzeit mit dreireihigem  Schnurornament und verschiedene calcinierte Flintstücke, über deren Fundplatz schreibt er:

 „Namentlich an der Ostseite des Hügels, von der mittleren Einsenkung abwärts, traf man unter der Heidenarbe eine etwa 4 m breite und 10 m lange Geröll- und Steinschicht, welche die Arbeiter kurzweg als „Chaussee“ bezeichneten. Allem Anscheine nach ist der Inhalt des Steingrabes, worauf man keinen Wert legte, hier herausgeworfen und verstreut, so dass die Heide denselben überwucherte.“ 1985 wurden im beschriebenen Bereich weitere Scherben gefunden.

Um 1890, war es in der Archäologie  eine  neue Erkenntnis, dass Tote unter flachen Grabhügeln körperlich unversehrt begraben wurden. Die Direktorin des Museums vaterländischer Altertümer in Kiel, Johanna Mestorf, berichtete als erste darüber. Ihr Wissen beruht auf Beobachtungen und Untersuchungen zweier Laienforscher: Fahnenmaler  Heinrich Holm aus Schenefeld und Lehrer Schlüter aus Bendorf. Beide waren  in den Gemarkungen  Kaaks und Aasbüttel auf gleiche Befunde gestoßen und gelten somit als  Entdecker der Einzelgrabkultur im nordischen Raum. Was Handelmann 1890  vermutete wurde 1984 durch die Ausgrabung Eiwanger bestätigt. Eiwanger erkannte im Profilschnitt durch den Resthügel, dass dieser zwei zeitlich verschiedene Bauphasen aufwies. Die untere ältere Phase zeigte alle Merkmale eines Grabhügels der Einzelgrabkultur. Die Ausgrabung der Grabmulde ergab, dass diese leer war. Auch eine Deckungsgleichheit mit Handelmann?

Hügel mit Untergrab
Hügel mit Untergrab

Für die Krinkbergforschung bleibt: Die älteste Bauphase der Krinkberganlage  beginnt im Endneolithikum ca. 2800 – 2300 v. Chr,  mit der Gruppe der Schnurkeramiker wie man das Volk der Einzelgrabkultur nach ihrer besonderen Keramik auch benannt hat. Sie lebten zeitgleich neben den Trichterbecherleuten, die ihre Toten in Großsteingräbern begruben, bevorzugt auf sandigen Heideflächen.