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Esesfelde

Esesfelde
Esesfelde

Im Jahre 804 beendete  Karl der Große die Sachsenkriege mit einer Zwangsumsiedlung der im Elberaum ansässigen Sachsen. Einhard berichtet darüber in seinen Jahrbüchern: „ Im Sommer aber zog er (Karl der Große) mit einem Heer nach Sachsen und führte alle Sachsen, welche jenseits der Elbe und in Wihmuodi (ein Gau zwischen Elbe und Weser, in dem Bremen liegt) wohnten , mit Weib und Kind ins Frankenland ab und gab die Gaue jenseits der Elbe den Abodrtiten.“

Die Abodriten, ein slawischer Volksstamm, hatten erfolgreich  mit ihm gegen die Sachsen gekämpft. Nun sollten sie  einen Puffer gegen die kriegerischen  Dänen bilden, deren Grenzverlauf der Eider folgte.  Die Reichsgrenze der Franken verlief fortan an der Elbe. Karl erhoffte sich mit dieser Maßnahme endlich Ruhe an der nördlichsten Grenze seines großen Imperiums. Doch schon 808  erhielt er die   Nachricht, dass Godofrid, der Dänenkönig,  mit einem Heer die Abodriten bedrängte. Einhard: „Da schickte er seinen Sohn Karl mit tüchtigen Truppen aus Franken und Sachsen an die Elbe, um dem übermütigen König Widerstand zu leisten, wenn er einen Angriff auf das sächsische Gebiet versuchen sollte. Jedoch jener zog, nachdem er mehrere Tage am Ufer gelagert gewesen war, auch einige feste Plätze der Slaven erobert hatte, mit schwerem Verlust wieder heim.“

Bei Badenfliot (Die Lage des Ortes ist unbekannt), kam es zwischen Franken und Dänen zu Friedensverhandlungen, aber die Gesandten gingen unverrichteter Dinge auseinander. Einhard: „Der Kaiser aber beschloss, da ihm so viel von dem Anmaßungen und dem Übermut des Dänenkönigs gemeldet wurde, jenseits der Elbe eine Stadt zu gründen und eine fränkische Besatzung hinein zu legen. Als er zu diesem Zweck in Gallien und Deutschland Menschen zusammengebracht und sie mit Waffen und was sonst noch zum Leben nötig ist ausgerüstet  durch Friesland an ihren Bestimmungsort hatte geleiten lassen, wurde Thrasko. der Herzog der Abodriten, in dem Handelsplatz Rerik von Godofrids  Leuten hinterlistig umgebracht;  der Kaiser aber beauftragte, als der Ort für die zu gründende Stadt gefunden war, den Grafen Egbert mit der Führung der Sache und ließ ihn über die Elbe ziehen und den Platz in Besitz nehmen. Es ist dieser an dem Ufer des Flusses Sturia (Stör) und trägt den Namen Esesfelth (Esesfelde), um den 15. März (809) ward er von Egbert und den sächsischen Grafen in Besitz genommen und zu befestigen angefangen.“ 

Urholstein
Urholstein

Die genaue Lage der  Esesfeldburg hat Hermann Hofmeister 1932 vorgelegt. In seinem Buch „Urholstein“ beschreibt er den Platz und stellt seine Lage in Kartenausschnitten dar. Dazu bemerkt er: „Mochte unser Nachweis noch so geschlossen erscheinen, er blieb so lange theoretisch und damit unsicher, bis der Spaten die Anlage ans Tageslicht gezogen hatte.“ Umfangreiche Sondierungen und Ausgrabungen, zuletzt 1977 durch Gottfried Schäfer, haben die Annahme Hofmeisters bestätigt: - das fränkische Kastell,  die Esesfeldburg, liegt an der Oldensburgskuhle auf dem Papenkamp. Die schriftliche Überlieferung und der archäologische Befund stimmen überein, ein sicherer Ansatz für weitere Forschung.